Technologie der Bambusproduktion

Die Bambusstangen werden für den richtigen Erntezeitpunkt bereits früh gekennzeichnet, 
Photo: Guillaume Bonnefont by Moso International B.V.

Ernte des richtigen Bambus

In den Gebirgen im Osten von China wachsen endlose Bambus-Wälder. Die Bambus-Stangen dürfen nicht zu alt sein, wenn sie zu den hochwertigen MOSO Bambusprodukten verarbeitet werden sollen; idealerweise werden sie geerntet, wenn sie fünf Jahre alt sind. Jüngere Stangen sind noch nicht völlig verholzt, während ältere Stangen grau und spröde werden. Das allerbeste Ausgangsmaterial bildet die Voraussetzung für das allerbeste Endprodukt. Die Qualität der Bambus-Stangen kann beim Ankauf zum Teil beurteilt werden, ist aber im neuen Endprodukt schwer erkennbar. Die Qualität des Bambus-Ausgangsmaterials kann jedoch später immer noch - in unerwarteter Weise - zutage treten.

Sortierung der gespalteten Lamellen
Photo: Guillaume Bonnefont by Moso International B.V.

Herstellung von Bambus-Streifen aus hohlen Rohren

Die frisch geernteten Bambus-Stangen werden in Längsrichtung zu Lamellen gespalten. Dieser Schritt des Produktionsverfahrens geht aber über das reine Spalten des hohlen Bambus-Rohrs hinaus. Es muss nämlich auch die innere und äußere Rinde entfernt werden, damit die Oberfläche optimal für die Verleimung vorbereitet wird. Je hochwertiger die Bambus-Streifen, desto mehr Abfall fällt an, da mehr Bambus von den Lamellen abgeschält werden muss, um sicherzustellen, dass wirklich keine Rinde mehr übrigbleibt. Die Qualität der Lamellen lässt sich zwar beim Ankauf der Lamellen beurteilen, aber im Endprodukt können Sie den Unterschied nicht auf den ersten Blick erkennen. MOSO akzeptiert für seine Bambus-Produkte nur die allerbesten Lamellen.

 
Spaltung der Lamellen in feine Streifen
Photo: Guillaume Bonnefont by Moso International B.V.

Quetschung der Lamellen für die weitere Bambus-Produktion

Anschließend werden die Bambus-Streifen zu millimeterfeinen Streifen geschnitten, um sie für die Weiterverarbeitung aufzubereiten. Die Qualität dieser Schritt spielt eine maßgebliche Rolle für die Qualität der Bindemittelimprägnierung und Verleimung in den nächsten Produktionsschritten. Wenn die Streifen besser verfeinert werden sollen, setzt dies eine präzisere Handhabung voraus, und damit auch höhere Kosten.

 
Nach der thermischen Behandlung ändert sich die Farbe des Bambusproduktes 
Photo: Guillaume Bonnefont by Moso International B.V.

Thermische Behandlung zur Anpassung von Stabilität und Farbe

Die meisten Bambus-Produkte sind in drei Standardfarben erhältlich: natur-, karamell- und schokoladenfarbig. Naturfarbig ist die natürliche Materialfarbe, ohne jede Behandlung. Wenn die Bambus-Lamellen gedämpft werden, werden sie braun: karamellfarbig. Und durch eine thermische Behandlung bei ca. 200 °C wechselt ihre Farbe zu einem dunklen Braun: Chocolate. Durch diese Behandlung wird aber auch das Material verändert: die Zuckerkomponente des Bambus wird abgebaut, wodurch das Material dauerhafter und stabiler wird. Diese Behandlung kann bei verschiedenen Temperaturen sowie mit unterschiedlicher Behandlungsdauer ausgeführt werden. Manche Hersteller bevorzugen wegen der niedrigeren Kosten niedrigere Temperaturen und eine kürzere Behandlungsdauer. MOSO legt den Schwerpunkt immer auf die optimale Dauerhaftigkeit und Stabilität des schlussendlichen Bambusprodukts.

 
Dynea produziert hochwertige Qualitätsharze

Bambusprodukte enthalten Bambus und Bindemittel

Die fein geschnittene Bambus-Streifen werden zur Verbindung der Bambusstreifen mit einem Bindemittel imprägniert und hochverdichtet. MOSO strebt einen Ersatz der chemischen Harze durch biologische Bindemittel an. Weil für MOSO aber die Qualität der Endprodukte die allerhöchste Priorität hat, ist dies bisher noch nicht möglich. Bis heute kann kein Bio-Bindemittel die hohen Anforderungen zur Herstellung von Produkten der Spitzenklasse erfüllen. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem Bio-Bindemittel ohne Beeinträchtigung der Qualität in der Produktion verwendet werden können, kommen Bindemittel namhafter Marken zum Einsatz. Dadurch ist auf jeden Fall eine Minimierung der Emissionen gewährleistet.

Typ und Menge des verarbeiteten Bindemittels lassen sich nur sehr schwer feststellen, wenn das Endprodukt einmal hergestellt worden ist. Trotzdem liegt darin einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Density- und Strand-Woven-Bambus-Produkten. Die Bindemittel-Kosten wirken sich maßgeblich auf die Gesamtproduktionskosten aus. Viele Werke produzieren aus Kostengründen mit ihren eigenen Bindemittel oder verwenden Bindemittel örtlicher Hersteller, während MOSO sich bewusst dafür entscheidet, namhafte Markenprodukte wie z.B. Dynea zu verarbeiten.

 
Verdichtung des Bambusmaterials

Für die Verdichtung des Bambus gibt es verschiedene Verfahren

In Abhängigkeit von dem jeweiligen Produkttyp, den Abmessungen und der verlangten Bambusfarbe kann die Komprimierung (Verdichtung) mittels Kalt- oder Warmpress-Systemen erfolgen. Jedes Bindemittel benötigt während der Komprimierung eine bestimmte Temperatur zur Aushärtung. Darüber hinaus beeinflusst die Weise, wie die feine Bambus-Streifen in die Formwerkzeuge eingelegt werden, sowohl die Stabilität als auch die Optik des Endprodukts. Nach diesem wichtigen Produktionsschritt wird das Material erst von geschulten MOSO-Qualitätskontrolleuren geprüft, um die Qualität des Endprodukts sicherzustellen. Übrigens ist es praktisch unmöglich, dies ohne Laborprüfungen zu testen.

 
Qualitätskontrolle durch MOSO Inspekteure

Der Feuchtigkeitsgehalt definiert die Stabilität von Bambusprodukten

Wie alle anderen natürlichen Materialien ist Bambus feuchtigkeitsempfindlich: er quillt bei zunehmendem und schwindet bei abnehmendem Feuchtigkeitsgehalt. Es ist entscheidend, dass der Feuchtigkeitsgehalt in allen Produktionsschritten in Trockenkammern herabgesetzt und beherrscht wird. Der Feuchtigkeitsgehalt des vom Herstellungswerk gelieferten Endprodukts hat entscheidenden Einfluss auf das technische Verhalten der Bambusprodukte nach der Verlegung bzw. dem Verbau. Ein höherer Feuchtigkeitsgehalt des Produkts führt später meistens zu mehr Problemen bei Feuchtigkeitsschwankungen.

Da Strand-Woven- oder Density-Bambus-Produkte außerordentlich dicht und hart sind, lässt sich der Feuchtigkeitsgehalt des Endprodukts schwer bestimmen. Nur durch unsere fortlaufende Produktweiterentwicklung im Laufe der letzten 10 Jahre konnte MOSO die Methode zur Beherrschung des Feuchtigkeitsgehalts jedes Endprodukts definieren. Zur Gewährleistung der hohen Qualität der Bambus-Produkte in ihrer schlussendlichen Anwendung verfolgen örtliche MOSO-Qualitätsinspektoren den Feuchtigkeitsgehalt jeder Produktionscharge während und nach der Produktion.

 
Abschliessende Density Produktion

Schlussendliches Density-Bambusprodukt

Den letzten Schritt der Density-Bambusproduktion bildet die schlussendliche Profilierung des Materials. Ein Material von so großer Härte und Dichte wie Density-Bambus stellt höchste Anforderungen an die zur Profilierung eingesetzten Werkzeuge. Durch die Verwendung hochwertiger Anlagentechnik, oft europäischer Fabrikate, gewährleistet MOSO die richtige Verarbeitung des Materials zu Endprodukten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Weise, in der die Profile für Klick-Systeme in das Material geschnitten werden. Die besten Maschinen ermöglichen eben auch die beste Fertigstellung der Oberflächen. In Abhängigkeit von dem jeweiligen Produkt verwendet MOSO Density-Bambus als Deckschicht für Paneele und Bodenbeläge oder als massive Balken oder Bodenbeläge.